Die aktuellen politischen Entscheidungen, das bestehende Sozial- und Gesundheitssystem zu schwächen und die Sozialpartnerschaft aushebeln sind hinlänglich bekannt. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die Frauenpolitik sichtbar, die ich euch gerne näherbringen möchte.
Dazu habe ich ein paar einige Artikel zusammengestellt, die sich mit den aktuellen Debatten rund um die Geschlechterthematik beschäftigen.
Diese gehen alle in Österreich lebenden Personen etwas an, sind sie doch mittelbar oder unmittelbar davon betroffen.
Durch das neue Arbeitszeitgesetz, in dem „freiwillig“ bis zu zwölf Stunden täglich und 60 Stunden wöchentlich gearbeitet werden „muss“, verschärfen sich bestehende Probleme bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter.
Besonders für alleinerziehende Elternteile, das sind nach wie vor vorwiegend Frauen, lässt sich eine Berufstätigkeit mit den notwendigen Kinderbetreuungsverpflichtungen nicht vereinbaren.
Dahinter steht die Debatte um klassische Geschlechtsrollenbilder, die in der österreichischen Gesellschaft weiterhin stark vertreten sind.
https://derstandard.at/2000083787824/Wie-es-die-Maenner-mit-der-Karenz-halten
Nach wie vor übernehmen Frauen einen Großteil der Hausarbeit und der Kinderbetreuung. Die öffentliche Kinderbetreuungssituation ermöglicht insbesondere im ländlichen Bereich kaum Vollzeitarbeit von Vätern und Müttern, da dies die Schließzeiten gar nicht zulassen würde. Viele Männer würden gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und eine gerechtere Aufteilung bevorzugen, dieses wird Ihnen jedoch von Arbeitgeberseite häufig schwergemacht.
Was bietet die aktuelle Regierung noch so an Maßnahmen zur Unterstützung von Familienrechten, Frauenrechten und Frauenförderung?
- Sie will die Bundeszuschüsse für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen um 30 Millionen Euro kürzen
- Sie reduziert massiv die finanziellen Förderungen für Frauen- und Familienberatungseinrichtungen sowie andere Frauenprojekte
https://derstandard.at/2000083629263/Frauenring-kritisiert-Sparkurs-bei-Frauenprojekten?ref=rec
- Das Innenministerium beendet die Zusammenarbeit mit Gewaltschutzeinrichtungen und stoppt ein kooperatives Projekt zur Prävention von Gewaltdelikten
https://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/5465813/Jedes-Jahr-sterben-25-Frauen-durch-ExPartner
- Der Ausbau der Ganztagsschulen wird nach hinten verschoben
https://derstandard.at/2000082801353/Ganztagsschule-Aenderung-bei-Ausbauplan-wird-beschlossen
Was diese Maßnahmen konkret für Auswirkungen haben, wird sich erst herausstellen. Sie machen auf jeden Fall sichtbar, dass Frauen aber auch Männer in klassisch geschlechtsspezifische Rollen zurückzudrängen werden sollen.
Hier sind alle gefordert, dieser Entwicklung entgegenzutreten im Sinne eines gleichberechtigten, bereichernden Miteinanders.
Eure Gleichbehandlungsbeauftragte
Ute Glentzer
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