stammt, wie so Vieles, aus dem englischen und bedeutet soviel wie: „Töte das Brathuhn“. Nicht bestätigten Gerüchten zufolge soll dies in Bälde das neue Motto für unsere Küche werden. Irgendwo werden massenhaft maschinell Fertiggerichte in astronomischen Zahlen hergestellt, vorgekocht und dann in Blitzgeschwindigkeit auf 4°C abgekühlt. Wenn dieser Abkühlprozess innerhalb einer bestimmten (jedenfalls möglichst kurzen) Geschwindigkeit vonstatten geht, kann man die Speisen problemlos bis zu vier Tage ohne Qualitätsverlust lagern. Folglich kann man die Speisen im Bereich von 600km und mehr problemlos im Kühlwagen zustellen. Danach braucht man sie nur in einem Riesenheißluftofen erwärmen und fertig kochen. Klingt gut.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht scheint dies ja ein gar knusprig’ Brathuhn, Investitionskosten mal abgerechnet. Und die Spritkosten dürfen nicht weiter steigen, das ist klar. Lieferschwierigkeiten dürfen auch keine auftreten, aber wir sind ja besonders im Winter immer leicht erreichbar, schlimmstenfalls mit dem Hubschrauber. Und wer Personal spart, spart Geld.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht kostet das eingesparte Personal natürlich, allerdings werden wahrscheinlich zu günstigeren Konditionen Personen in der zentralen Speisenproduktionsfabrik von der Brathuhnmörderfirma aufgenommen und die Kühlwagenfahrer haben auch zu tun, was wiederum die Tankstellenpächter freut.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stammt das Fleisch nicht von glücklichen Tieren, ok, das eine oder andere Rind ist wenigstens noch ein bisschen in der Welt herumgekommen, bevor es ans Schafott durfte, sicher bin ich mir nicht, ob die das zu schätzen wissen. Und in manchen Hühnerbatterien wird den ganzen Tag Mozart, Beethoven und Bach gespielt, während wir mit den Amigos oder “1000 nackte Friseusen” cochlear und intellektuell beleidigt werden. Interessant wird auch sein, welche Ideen die Food-Designer nach künstlichem Käse und Pink Slime noch haben werden. Ist ja wirklich spannend, was man seinem Körper alles antun kann.
Aber so ist es nun mal mit den unterschiedlichen Sichtweisen, der Betriebswirt, der Volkswirt, der Koch, der Konsument, jeder sieht die Dinge ein wenig anders. Unsere Jugend, die es vielleicht gewohnt ist, sich von Zustellpizza und Iglo-Spinat Fast-Food zu ernähren wird weniger Probleme damit haben
Ich bin jedenfalls hinter die Metapher gekommen: Da ein Brathuhn schon tot ist, kann man es nicht töten und wenn es doch leben sollte, dann erfriert es oder es erstickt oder es wird lebend gegart. Egal, das Brathuhn hat keine Chance!
Ich sehe mich schon mit einem „Tiger-Woods-Burger“ beim sechsten Loch meine Mittagspause genießend, während ein Maulwurf zorroesk für Belüftung in seinem Bau beim 17er Loch sorgt.
meint
der Hofnarr,
der sich bei dieser Gelegenheit gleich für die lange schöpferische Pause entschuldigt und hiermit Besserung gelobt.
P.S.: Neuerdings wurde sogar eine Zigarrenmarke nach mir benannt, die Holländer hatten’s ja noch nie so sehr mit der Orthografie.
da war ich noch jünger