Vor kurzem hatten wir einen gemeinsamen schönen Tagtraum:
In zehn Jahren treffen wir uns am Weißen Hof, er besteht weiterhin, wird von der AUVA und der PVA gemeinsam betrieben und bietet Platz für 120 PatientInnen. Zwar sind solche mit erhöhtem medizinischen Bedarf und auch PatientInnen, die eine Tagesrehabilitation in Anspruch nehmen wollen, in die Stadt nach Meidling übersiedelt, aber die übrigen genießen das tolle Therapieangebot, die wunderschöne Lage, das viele Grün und die großzügigen Anlagen. Die KollegInnen sind zufrieden, es herrscht ein positiver, zupackender Geist und Freude bei der Arbeit.
Ein Traum, eine Illusion, wie Ingrid Reischl, die stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der AUVA bei der letzten Betriebsrätekonferenz unumwunden verkündete!
Zurück zur Realität, zum Beginn der Geschichte:
Anfang September haben uns Prim. Gstaltner und GD Bernart darüber informiert, dass das Rehabilitationsangebot des RZ Meidling und des RZ Weißer Hof am Standort Meidling zusammengeführt werden soll. Als Zeitpunkt der Übersiedlung ist 2026 geplant.
Nach anfänglicher nervöser Unruhe ob dieser Nachricht, schien sich zunächst unter den KollegInnen und der Öffentlichkeit eine „resignative Neutralität“ breit zu machen, so unter dem Motto: „Wir können eh nichts machen, wenn die das beschlossen haben!“
Nach und nach regt sich in den letzten Wochen jedoch größer werdendes Bedauern und auch Zorn und Unverständnis über das Vorhaben und auch der Wille zum Widerstand gegen die Aufgabe des Standortes Weißer Hof durch die AUVA.
Besonders derzeitige und ehemalige Patientinnen, deren Angehörige, Interessensvertretungen und Verbände sind teilweise richtig erschüttert und bitten den Betriebsrat immer vehementer, etwas dagegen zu unternehmen und wollen den Betriebsrat dabei unterstützen.
In der Zwischenzeit ist dieses Anliegen auch im Parlament gelandet: Rudi Silvan, SPÖ–NÖ Abgeordneter im Nationalrat, hat dort eine parlamentarische Anfrage zur Nutzung des Weißen Hofes an die zuständige Ministerin gestellt.
Bei der letzten Betriebsrätekonferenz wurde von uns BetriebsrätInnen die Gelegenheit genutzt, die anwesenden Entscheidungsträger GD Bernart und Ingrid Reischl zu fragen, welche Möglichkeiten sie sehen, dass Teile des derzeitigen Rehabilitationsangebotes am Standort WH bleiben könnten. Obwohl sie aus unterschiedlichen politischen Richtungen kommen, war ihre Antwort die gleiche: Das ist in der derzeitigen politischen Situation Illusion! (siehe oben)
So! Was tun?
Wir vom Betriebsrat des Weißen Hofes haben schon viele Gespräche zu diesem Thema geführt, mit vielen von euch, mit Verantwortlichen innerhalb und außerhalb der AUVA, mit ehemaligen und derzeitigen PatientInnen.
Im Zuge dessen ist uns bewusst geworden, dass hier am Weißen Hof, beim BR und der Belegschaft, der Schlüssel für das weitere Vorgehen liegt.
Im Prinzip gibt es nun zwei gegensätzliche Möglichkeiten zu reagieren:
-
- Wir betrachten die Sache als gegessen.
Oder
2. Wir nehmen unser demokratisches Recht wahr und wehren uns gegen die vollständige Übersiedelung nach Meidling.
Das würde bedeuten, dass wir gemeinsam mit Vertretern der PatientInnen Petitionen initiieren und öffentlichkeitswirksame (Sympathie-) Kundgebungen, Pressekonferenzen etc. hier am Weißen Hof und anderswo organisieren
Es fällt uns sehr schwer einzuschätzen, wie ihr mehrheitlich dazu steht und ob ihr überhaupt bereit seid, dabei mitzumachen. Ohne euch wird es nicht gehen!
Deshalb bitten wir euch, dieses Thema noch einmal intensiv untereinander zu diskutieren und euch eine Meinung zu bilden, die ihr uns auf allen Kanälen der Kommunikation zukommen lasst!
Schreibt uns mails, kommentiert im Blog, redet mit uns und nehmt bitte an folgender
Option 1: Ich halte die vollständige Übersiedelung des RZW nach Meidling für eine vernünftige Sache.
Option 2: Ich halte die vollständige Übersiedelung des RZW nach Meidling für keine vernünftige Sache, hätte aber auch kein Problem damit, mitzuübersiedeln.
Option 3: Ich will nicht, dass der Weiße Hof von der AUVA aufgegeben wird. Zumindest Teile des Rehabilitationsangebotes sollen am Standort Klosterneuburg bleiben. Welche das sein sollen, soll im Rahmen der Projektentwicklung diskutiert und entschieden werden.
Option 4: Ich bin bereit, an Diskussionen und Arbeitsgruppen zum Thema Erhalt des WH teilzunehmen.
Option 5: Ich bin bereit auch an Aktionen/Kundgebungen teilzunehmen und aktiv für den Erhalt des WH einzustehen.
Alle Antworten werden von uns vertraulich behandelt, außer ihr wollt, dass sie veröffentlicht werden (Verschwiegenheitspflicht der BetriebsrätInnen)!!!
Die Umfrage wird bis Weihnachten online stehen. Bitte nehmt euch die kurze Zeit zur Beantwortung der Fragen. Es geht schließlich um die Zukunft des Weißen Hofes.
Wir wollen dabei weder leere Kilometer zurücklegen, weil ihr euch mehrheitlich sowieso mit der Übersiedelung abgefunden habt, noch Chancen zum Erhalt des Weißen Hofes ungenutzt lassen, wenn ihr in großer Zahl dafür einzustehen bereit seid.
Wir wünschen euch und uns eine offene, produktive, ehrliche und auch lustvolle Diskussion.
Eure BetriebsrätInnen