Nachdem wir in letzter Zeit des Öfteren mit dem Thema der Hepatitis B Impfung und dem dazu gehörigenen Procedere, einschließlich der Fragen, wer bekommt eine von der AUVA bezahlte Impfung bzw. wer fällt nicht unter die Risikogruppen, was kostet ein Impfstoff und wann ist eine Auffrischung notwendig, hat sich Betriebsrat Klaus Kronsteiner mit dem Thema intensiv beschäftigt und nachfolgende Zusammenfassung erstellt:
Autor: Klaus Kronsteiner
Um Spekulationen in Bezug auf die Kosten und des Ablaufes der Hepatitisimpfung bzw. der Titer Bestimmung (=Bestimmung, ob genügend Schutz vorhanden ist) hintanzuhalten, habe ich mich bei Frau Romana Kaiserschatt, schlau gemacht.
Für Mitarbeiter der Hochrisikogruppe werden die Kosten der Hepatitis- (A und B= Twinrix) Impfung übernommen. Twinrix ist ein Kombiimpfstoff gegen Hep. A und Hep. B und wird deshalb bei uns verwendet weil dieser besser verträglich ist als der alleinige Hep. B Impfstoff.
Nachfolgend die Hochrisikogruppe lt. dem AUVA Unfallverhütungsdienst (HUB):
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Ärzte
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Pflege- und Hilfspersonal
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RT, BMA, MTF
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Therapeuten, Ergo, Physio
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Psychologen, Orthopädietechniker, Stationsbedienerinnen
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Hausarbeiter die in der Schicht sind, also mit der Reparatur von Med. Geräte betraut sind
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Zivildiener, –
und als hart erkämpfte Sonderregelung: -
Heilmasseure
Die vollständige Liste kann auch bei Frau Kaiserschatt nachgefragt werden.
Ist der Mitarbeiter in der Hochrisikogruppe und wurde noch nicht geimpft wird folgendes Impfschema in Gang gesetzt:
1. Grundimmunisierung mit Twinrix nach einem Monat
2. Grundimmunisierung mit Twinrix nach 6 Monaten
3. Grundimmunisierung mit Twinrix
Ein Monat nach der 3. Grundimmunisierung wird eine Titerbestimmung von Frau Kaiserschatt veranlasst. Dazu wird dem Mitarbeiter im Labor Blut abgenommen. Der Mitarbeiter muss nicht nüchtern sein. Das Ergebnis kommt dann nach etwa einer Woche zu Frau Kaiserschatt. Wenn die Titerbestimmung einen Wert über 100mlU/ml ergibt, kann davon ausgegangen werden, dass der Impfschutz für die nächsten 10 Jahre gegeben ist.
Der HUB geht jetzt davon aus, dass der Mitarbeiter auf die Impfung anspricht und schickt von nun an alle 10 Jahre eine Impfung aus.
Wenn die Titerbestimmung einen Wert unter 100mlU/ml erreicht, erhält der Mitarbeiter noch eine Impfung und eine darauffolgende Titerbestimmung. Wenn dieser Wert wieder unter 100mlU/ml erreicht, erhält er wieder eine Impfung und eine darauffolgende Titerbestimmung. Wenn dieser Wert auch unter 100mlU/ml ist tritt eine so genannte NON Responder Regelung in Kraft (genaue Erklärung im Bedarfsfall).
Ist der Mitarbeiter in der Hochrisikogruppe und wurde schon einmal geimpft, wird folgendes Impfschema von Frau Kaiserschatt in Gang gesetzt:
• hat der Mitarbeiter vor Eintritt schon einen ausreichenden Titer, werden nur die Werte notiert und zur gegebenen Zeit wieder eine Impfung bestellt.
• hat der Mitarbeiter keinen Titer und die Impfung ist kürzer als 6 Monate her, kann über den HUB eine Titerbestimmung veranlasst werden, wenn die Impfdaten komplett sind.
• wurde keine Titerbestimmung durchgeführt und die letzte Impfung ist länger als 6 Monate her, wird eine Titerbestimmung bei der Einstellungsuntersuchung übers Haus mitgemacht.
Frau Kaiserschatt führt eine Liste mit allen Mitarbeitern, vorausgesetzt sie erhält die Impfdaten (Impfpass vorbeibringen). Dann trägt sie diese in eine Liste ein. Zu dieser Liste haben nur der Arbeitsmediziner und Frau Kaiserschatt Zugang.
Bei Mitarbeitern, deren Impfdaten vollständig im Impfpass eingetragen sind, wird automatisch alle 10 Jahre eine Impfung vom HUB verschickt.
Vollständige Impfdaten:
• 3x Grundimmunisierung mit Datum
• Auffrischungsimpfung
• Titerbestimmung über 100mlU/ml
Problematisch ist es:
• wenn nur 2mal grundimmunisiert wurde: hier wird in Absprache mit dem Arbeitsmediziner eine Impfung vom Haus vergeben.
• wenn keine Titerbestimmung vorhanden, oder die Impfung länger als 6 Monate her ist; hier wird in Absprache mit dem Arbeitsmediziner eine Titerbestimmung auf Kosten des Hauses gemacht.
• wenn der Impfpass nicht mehr auffindbar ist, eventuell gibt es Aufzeichnungen bei uns oder beim HUB, bitte einfach mit Frau Kaiserschatt Kontakt aufnehmen. Es sollten alle Mitarbeiter, die in die Hochrisikogruppe fallen Hep. B geimpft sein.
Mitarbeiter die nicht oder nicht mehr geimpft werden wollen, sollen sich einfach bei Frau Kaiserschatt melden. Sie notiert, dass sie nicht mehr geimpft werden wollen und wird sich nicht mehr bei Ihnen/dir melden.
Allgemeine Infos:
Eine Titerbestimmung vom Labor Speiser über unser hauseigenes Labor kostet € 5,00 (telefonische Information von April 2013 ) – das ist ein Spezialpreis vom Labor Speiser. Eine Twinrix Auffrischungsimpfung über unsere Hausapotheke kostet € 49,18.
Ich hoffe euch hiermit geholfen zu haben und verbleibe mit schönen Grüßen
euer Klaus vom Angestelltenbetriebsrat