Neues aus dem Zentralbetriebsrat

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Zentrale-Betriebs-Rundschau veröffentlicht.

Wolfgang-Bild-1-150x150 ZBRV Wolfgang Gratzer

Liebe Kollegin
Lieber Kollege

 Die AUVA befindet sich nach wie vor in bewegten Zeiten. In Folge möchte ich dir einmal mehr über jene Themen, die uns als MitarbeiterInnen am RW betreffen, gerne berichten.

Ende März hat die Funktionsperiode der Selbstverwaltung geendet. Damit wurden im Rahmen der letzten Vorstandssitzung am 30. März Neuwahlen notwendig. Nachdem der 1. Obmann Stv. Stefan Meier in den wohlverdienten Ruhestand tritt, übernimmt der bisherige 2. Obmann Stv. NR-Abg. Werner Amon zusätzliche parlamentarische Aufgaben. Die beiden Obmänner  wurden am Vorabend des VOS von Obfrau KommR Renate Römer und GD DI Peter Vavken aus dem Kreis der AUVA verabschiedet. Während die neuerliche Wahl von Obfrau KommR Renate Römer bereits im Vorfeld als sicher galt, wurden im Rahmen der Vorstandssitzung mit Wolfgang Birbamer und Werner Gohm ihre beiden Stellvertreter, erstmalig und ebenfalls jeweils einstimmig, gewählt. In Folge möchte ich dir die beiden neuen AUVA Spitzenfunktionäre etwas näher vorstellen:

Wolfgang Birbamer: Der nunmehrige 1. Obmann Stellvertreter ist leitender Sekretär in der Gewerkschaft Bau Holz und dort u. a. für die Bereiche Bildung und Pensionisten zuständig. Der 1964 geborene, Sozialdemokrat engagiert sich außerdem politisch als Gemeinderat in seiner NÖ Heimatgemeinde Kottingbrunn.

Werner Gohm: Der zum 2. Obmann Stellvertreter gewählte Vizepräsident der AK/Vorarlberg ist in der AUVA kein Unbekannter. Schließlich war er schon in der abgelaufenen Funktionsperiode Mitglied des VOS. Der 1959 geborene, aus Frastanz stammende Werner Gohm, ist in seiner Arbeiterkammer auch Fraktionsobmann der FCG.

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Aber auch thematisch hat sich innerhalb der AUVA einiges getan:

Wirtschaftliche Situation:
So wurden im Rahmen der konstituierenden Vorstandssitzung die neuesten Finanzprognosen für die Jahre 2012 und 2013 präsentiert. Die AUVA Finanzexperten erwarten für beide Jahre ein Defizit von rund 14 Millionen Euro. Dadurch kann jedoch abgeleitet werden, dass sich die AUVA durchaus in einer guten und inzwischen wieder stabilen finanziellen Situation befindet. Schließlich werden die Budgetprognosen äußerst vorsichtig erstellt und berücksichtigen eventuelle Budgetbelastungen, die in ihrer Gesamtheit kaum eintreffen. So ergeben unsere Berechnungen, dass der endgültige Budgetabschluss beider Jahre doch deutlich (im zweistelligen Millionenbereich) im Plus liegen wird. Unbestritten ist jedenfalls, dass die AUVA in der Familie der Sozialversicherung wohl zu den finanziell am Besten ausgestatteten Trägern gehört. Der Zentralbetriebsrat fordert deshalb, dass es keine weiteren Belastungen unserer KollegInnen geben darf.

Das ist auch der Hintergrund der zahlreichen Verhandlungen, die zurzeit mit der AUVA zu führen sind. Bevor ich darauf etwas näher eingehe, möchte ich dir vorher von den aktuellsten Themen aus dem gestrigen VAV (Verwaltungsausschuss des Vorstandes) berichten.

Aus dem VAV (Erschwerniszulage Therapien / Golfplatz / Eröffnung RH)
Wir freuen uns besonders, dass es nach monatelangen und in den letzten Wochen intensiven Verhandlungen zur Umsetzung der Erschwerniszulage für unsere Ergotherapeuten, aber auch für neueintretende Physiotherapeuten, zu einer erfreulichen Einigung mit der Generaldirektion, die in diesem VAV bestätigt wurde, gekommen ist.

Bei den Dienstrechtsverhandlungen haben wir uns mit unserer  Forderung nach Zuerkennung einer Erschwerniszulage für unsere ErgotherapeutInnen durchgesetzt. Die Höhe der Zulage wurde zwischen 5 – 10% festgelegt und sollte für alle neueintretenden TherapeutInnen (auch Physiotherapie) Anwendung finden. Während die ersten Angebote der AUVA für uns inakzeptabel waren, zeichnete sich immer deutlicher eine gestaffelte Lösung ab. Diese wurde schließlich von einigen Direktoren und Primarii der AUVA mit der Begründung, dass eine Staffelung zu schwer zu handhaben sei, zurückgewiesen und so wurde uns ein Vorschlag unterbreitet, indem uns eine einheitliche Zulage von 7, 5% angeboten wurde. Im Gesamtzusammenhang mit der DO.A konnte das von uns nicht akzeptiert werden. Eine einheitliche Zulage war für uns nur dann vorstellbar, wenn die maximale Höhe von 10% für bestehende und neueintretende und TherapeutInnen aller Stationen zuerkannt wird. Wir freuen uns, dass die AUVA nach einigem Hin und Her unseren Standpunkt akzeptierte und nunmehr alle TherapeutInnen (die „Ergos“ rückwirkend mit 1. 1. 2011) das maximale Ausmaß der Zulage ausbezahlt bekommen!

Dass nach unseren Psychologen und Heilmasseuren für die dritte Berufsgruppe aus den RZ‘s innerhalb von 3 Jahren eine wie ich meine wesentliche Verbesserung erreicht werden konnte, ist dem hohen Organisationsgrad in den RZ‘s der AUVA zu verdanken. Es sind die Gewerkschaftsmitglieder, die uns mit ihrer Mitgliedschaft den Rücken stärken und unseren Forderungen den notwendigen Nachdruck verleihen – dafür DANKE!

Aber noch ein weiterer Beschluss dieses VAV ist für uns HofmitarbeiterInnen von Interesse. So hat der VAV mehrheitlich der Errichtung einer Golfanlage am weitläufigen Grundstück des RW nunmehr zugestimmt. Kommt es zu keinem (nicht zu erwartendem) Einspruch der Aufsichtsbehörde (=Gesundheitsministerium), ist der „Golfplatz Weißer Hof“ beschlossene Sache! Unsere Forderung, dass unsere KollegInnen im Personalwohnhaus – entgegen ursprünglicher Pläne – nicht vom Golfbetrieb behelligt werden dürfen, wurde erfüllt. Offen ist noch, wie weit unsere Betriebsfeuerwehr für das Areal zuständig sein wird. Im Rahmen des VAV forderte ich, dass Gespräche mit Vertretern unserer BtF aufzunehmen sind, um hier eine für beide Seiten zufrieden stellende Lösung zu finden.

Last but not least wurde die Eröffnung des RZ Häring für 14. Oktober 2011 und ein dazu notwendiges Budget seitens des VAV beschlossen. Für die Eröffnung des dann modernsten österreichischem RZ wurde ein umfassendes Eröffnungs- und Rahmenprogramm, bei dem auch viel Prominenz aus Politik, Kirche und Kultur erwartet wird, erarbeitet.  

Betriebsvereinbarungen
Im Rahmen des letzten VOS wurden dem Vorstand 3 Betriebsvereinbarungen (BV) zur Beschlussfassung vorgelegt. Dabei ging es einerseits um die Regelung der Arbeitszeit in zwei UKH und um eine BV, die Spielregeln im Umgang mit der Videoüberwachung (wie z. B. in den Warteräumen der UKH Ambulanzen üblich) festlegt.

Des Weiteren arbeiten wir an einer Betriebsvereinbarung zum Thema Belohnungssysteme, wo es darum geht, eine Abgeltung für jene KollegInnen zu erreichen, die sich besonders für die AUVA engagieren. Das sind z. B. Beauftragte (Brandschutz, Umweltschutz, Hygiene etc.), aber auch KollegInnen, die in Projekten – wie z. B. Ge!Mit mitarbeiten. Nach aktuellem Stand soll u. a. am RW bereits im Juli dazu ein Pilotprojekt starten.
Ein besonderes Anliegen ist uns der Abschluss einer Bildungs- Betriebsvereinbarung, die u. a. einen gerechten und einheitlichen Zugang zu Aus- und Weiterbildung regeln soll. Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang aber auch, dass gesetzlich vorgeschriebene Weiterbildungen, wie z. B. nach dem GuKG (Gesundheits- und Krankenpflegegesetz) darin so geregelt werden, dass die dafür anfallenden Kosten als auch die notwendige Zeit von der AUVA zur Verfügung zu stellen sind.
Eine bereits im November beschlossene Betriebsvereinbarung zum Thema „Sucht und Alkohol am Arbeitsplatz“ soll nun mit Leben erfüllt werden. So werden wir uns im Rahmen des diesjährigen Forum Prävention (von 9. – 12. Mai in der Wiener Hofburg) mit Präventionsexperten und Arbeitgebervertretern zusammen setzen, um gemeinsam eine Zeitschiene und ein Umsetzungskonzept zu dieser BV zu erarbeiten. Ziel dabei ist es, KollegInnen die von Suchterkrankungen betroffen sind, bei der Bewältigung ihrer Sucht zu unterstützen, aber vor allem auch präventiv tätig zu werden.

Übrigens: Alle Betriebsvereinbarungen können im Intranet der AUVA nachgelesen werden. Schließlich istes wichtig, seine Rechte zu kennen!

Personalwürfel
Im Bereich der RZ‘s sind wir mit gleich 4 dieser Würfel – die einen einheitlichen Personaleinsatz sicher stellen sollen – konfrontiert.
1. Med. Personal und Pflege: die Arbeit zu diesem Würfel steht noch ganz am Beginn, Zwischenergebnisse dazu liegen uns noch nicht vor.
2. Therapien: In den 4 RZ‘s der AUVA haben sich unterschiedliche Therapieschwerpunkte etabliert (ein Beispiel dafür wäre die Gartentherapie, die durch unseren Kollegen Walter Holzer am RW einen besonderen Stellenwert erreicht hat). Diese Therapieformen sind freilich bei der Personalbedarfsberechnung zu berücksichtigen, erschweren aber eine einheitliche Berechnung. Die Verhandlungen mit der AUVA dazu sollen in den nächsten Wochen beginnen.
3. Verwaltung: Dieser Würfel ist inzwischen abgeschlossen. Für uns ist es wichtig, die darin enthaltenen Verbesserungen in absehbarer Zeit umzusetzen.
4. Haustechnik: Mit der Erarbeitung dieses Würfels wurde einmal mehr die Firma Consulting beauftragt. Auf Grund der völlig unterschiedlich technischen Ausstattung unserer RZ‘s, erscheint mir ein Würfel für diesen Bereich als nicht sinnvoll.
Unser Ziel bei all den Würfeln ist es einerseits, die vorhandene Qualität durch eine adäquate Personalausstattung sicher zu stellen und andererseits eine Nivellierung nach unten zu vermeiden.

Cook&Chill
Auch für den Bereich der Küche wurde ein Personalwürfel erarbeitet und verhandelt, der sich allerdings inzwischen als obsolet erwiesen hat. Schließlich ist es inzwischen beschlossene Sache, dass im Zuge des Neubaus des UKH Meidling eine Zentralküche errichtet wird, die die gesamte AUVA Ostregion mit Essen in Form von „Cook&Chill“ versorgen soll. Aber was ist mit den KollegInnen in unserer Küche? – Bis Cook&Chill einsatzbereit ist, werden noch einige Jahre vergehen. Dennoch war es uns wichtig schon jetzt, bei der Beschlussfassung  zu diesem von uns sehr skeptisch betrachteten Projekt, eine Beschäftigungsgarantie für die betroffenen KollegInnen zu erhalten. Das ist schließlich auch gelungen. Nun müssen Zahlen auf den Tisch, wie hoch der künftige Personalbedarf am Hof sein wird. Dann gilt es für uns – wie übrigens für andere Bereiche in der AUVA auch – mit der Generaldirektion in Verhandlungen zu treten. Ziel dabei ist es einerseits lukrative Altersteilzeitmodelle und andererseits individuell zugeschnittene Auf- bzw. Umschulungsmaßnahmen zu vereinbaren.

ZBR Themenstenogramm
Standortanalyse:
Das 2011 vermutlich umfangreichste und wichtigste AUVA Projekt, bei dem wir insbesondere im Bereich der UKH‘s extrem gefordert sind. Ziel für die RZ‘s ist es u. a., eine leistungsorientierte Abrechnung – analog privater Rehabanbieter – zu erreichen. Aussagen – die leider selbst von hochrangigen AUVA Beschäftigten wiederholt getätigt wurden, wonach derzeitige Standorte von AUVA Einrichtungen nicht optimal seien, sind in der derzeit sensiblen Phase kontraproduktiv und auf das Schärfste zurückzuweisen! – Erste Ergebnisse zur Standortanalyse sind zum Jahresende zu erwarten.

Bildungsbudget
Grundsätzlich wurde das Bildungsbudget der AUVA auf rund 1,3 Mio Euro erweitert. Rechnet man diesen Betrag auf den einzelnen Mitarbeiter herunter, so ergibt sich daraus ein pro Kopf Jahresbudget von rund 200 Euro. Wie wir meinen, kann damit der Bildungsbedarf in der AUVA nicht adäquat erfüllt werden.- Im Gespräch mit dem Generaldirektor habe ich weitere Verhandlungen und Nachbesserungen dazu eingefordert. Verhandeln wollen wir aber auch über die aus unserer Sicht nicht immer gerechte Verteilung des Budgets auf die einzelnen Berufsgruppen.  

Bildungskonto
Für jeden Mitarbeiter soll im Laufe des Jahres ein sogenanntes Bildungskonto, indem die Aus- aber auch Fortbildungen enthalten sind, erstellt werden. Dadurch soll eine Transparenz der vorhandenen Qualifikationen erreicht werden. Die dafür notwendigen Spielregeln wollen wir im Rahmen einer Bildung- BV (s. oben) festschreiben. Fortbildungen, die über den Sozialfonds oder privat durchgeführt werden, können auf Antrag des Mitarbeiters unter Vorlage eines Nachweises in das Konto eingetragen werden.

AUVA Service Desk Tool / EDV
Dabei geht es um die Fehlerbehebung am PC. Treten Fehler auf, so sind diese künftig (geplant ab Herbst) per Troubleticket, aus einem dafür eingerichteten Tool an unsere Fachleute in der EDV weiter zu leiten. Dadurch wird aber auch transparent, wie lange die Fehlerbehebung dauert und wer wie viele dieser Fehlermeldungen bearbeitet hat. Ein EDV Projekt mehr, dass also auch zur Leistungskontrolle eingesetzt werden könnte. Um das zu verhindern, werden wir nicht nur unsere EDV Betriebsvereinbarung überarbeiten, sondern wir fordern auch die Einrichtung einer Datenschutzkommission.

Verhandlungen zum Dienstrecht / Neu
In 3 Arbeitsgruppen soll unsere Dienstordnung einerseits überarbeitet und andererseits zum Teil gänzlich erneuert werden. Gemeinsames Ziel dabei ist es u. a., das Senioritätsprinzip abzuflachen. Soll heißen, dass künftig höhere Einstiegsgehälter die aber weniger stark ansteigen, ausbezahlt werden sollen. Aber auch umfassende dienstrechtliche Änderungen sind geplant. Hier sind wir gefordert, mit entsprechenden Übergangsregelungen Rechtssicherheit zu schaffen. Prämisse bei den Verhandlungen ist es für uns, dass es für niemand zu Verschlechterungen kommen darf. Die Verhandlungen, die zwischen Gewerkschaft und Hauptverband geführt werden und die vorerst für 2 Jahre angesetzt sind, sollen schlussendlich ein modernes Dienstrecht bringen. Auch in diesem Zusammenhang möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es für uns wichtig ist, dass uns möglichst viele KollegInnen durch ihre Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft, bei den Verhandlungen unterstützen.

Ich hoffe, ich habe dir mit dem vorliegenden Bericht aus dem ZBR einen Einblick in unsere Arbeit ermöglicht. Für ev. Rückfragen oder Anmerkungen stehen dir die Betriebsrätinnen aus deinem Bereich (ggf. kann auch gerne einen Termin mit mir vereinbart werden) bzw. auch per Mail (zentralbetriebsrat@auva.at) sehr gerne zur Verfügung.

Mit lieben kollegialen Grüßen

Wolfgang Gratzer
für den Zentralbetriebsrat
E-Mail: zentralbetriebsrat@auva.at
Mobil:   0676/5918354 

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